Leute geben über fünf Tonnen Lesestoff für den großen Flohmarkt des Clubs ab
Ganz schön in die Oberarme ging die Arbeit den Helfern des Lionsclubs, als Bücher für den großen Flohmarkt im Vorfeld der langen Kulturnacht angeliefert wurden. Über fünf Tonnen Lesestoff gaben
die Leute ab. Zeichen dafür, dass das Engagement sehr geschätzt wird.
Schwenningen. Im Maico-Auslieferungslager im Schwenninger Steinkirchring war wieder einmal die Abgabestelle eingerichtet. Viele wussten, wo das ist. Andere wiederum hatten Schwierigkeiten das
Gebäude im Industriegebiet Ost zu finden. So sind etliche lange herumgefahren, bis sie endlich an Ort und Stelle waren. Die Kritik hörte sich Gernot Hengstler und seine Mitstreiter vom
Schwenninger Lionsclub an und gelobten Besserung für das nächste Jahr. „Dann werden wir wieder das große Banner aufhängen, damit uns alle gleich finden“, sagte der Schwenninger. Trotzdem ging ihm
und den anderen Helfern die Arbeit nicht aus. Obwohl die Aktion erst ab 9.30 Uhr terminiert war, kamen schon kurz nach neun Uhr die ersten Leute und gaben ihre Buchspenden ab. So ging es dann bis
13 Uhr durchgehend. „Jedes Jahr werden es mehr Bücher, die hier angeliefert werden“, erzählte Gernot Hengstler. Im vergangenen Jahr waren es noch rund vier Tonnen gewesen. Froh war man über jede
Gabe. Ob es jetzt nur eine kleine Tüte voller Taschenbücher, die einer abgab, oder wie in einem anderen Fall, als zwei Frauen mit einem Auto vorfuhren und fünf dichtgepackte Kartons dem Lionsclub
schenkten.
Jedes Buch wurde in die Hand genommen. Natürlich blieb es nicht aus, dass der eine oder andere Helfer mal darin schmökerte. Schließlich galt es, die Bücher in die richtigen Rubriken zu sammeln.
Kochen und Gesundheit, Sachbücher, Krimis, Jugendbücher oder Antiquariat – insgesamt waren es acht Sammelfelder. Und Bücher, die mehrfach vorhanden waren oder einfach zu sehr beschädigt, wurden
gleich aussortiert. Auch „anstößige“ Literatur fiel durch den Lions-Index. Seit sieben Jahren bietet der Lionsclub in Villingen-Schwenningen eine Leseförderung für Schüler an. In diesem Schuljahr
kamen zwei neue Schulen hinzu, sodass jetzt zehn Schulen an der Aktion „Lesen macht stark“ teilnehmen. In Schwenningen sind dies die Werkrealschule am Deutenberg und die Hirschbergschule. In
Villingen die Bickebergschule, die Schule am Klosterring, die Schule im Steppach, die Südstadtschule und die Warenbergschule und weiterhin die Schulen in Marbach, Pfaffenweiler und in Rietheim.
150 Schüler erhalten pro Jahr eine Leseförderung, einzeln oder in kleinen Gruppen, außerhalb des Unterrichts. „Verbesserte Fähigkeiten beim Lesen helfen den Kindern Wissen besser aufzunehmen und
die Aufgaben besser zu bewältigen“, so Gernot Hengstler. Außerdem stärke man durch das Lesen die schulischen und sozialen Fähigkeiten, wie auch das Selbstbewusstsein.
Die Bilanz kann sich sehen lassen: Seit 2007 bis heute hat der Lionsclub 5565 Stunden an Leseförderung finanziert. Während es zu Beginn dieses Engagements im Schulahr 2007/2008 noch 661 Stunden
waren, hat sich die Zahl mehr als verdoppelt, auf 1415 Stunden im aktuellen Schuljahr. „Für die Leseförderung werden wir in diesem Jahr insgesamt mehr als 10 000 Euro verwenden“, sagte Gernot
Hengstler. Damit auch weiterhin die Schüler in den Genuss dieser Aktivität kommen können, ist der Lionsclub auf jede finanzielle Unterstützung angewiesen. Einen Teil kann der Förderverein durch
den großen Bücherflohmarkt finanzieren, der am 6. Juli von 9 bis 17 Uhr vor dem evangelischen Muslen-Gemeindezentrum stattfindet. Da werden die Bücher zum Kilopreis von drei Euro verkauft. Beim
Blick auf die vielen vollen Kartons stellte Gernot Hengstler schließlich fest, dass bei solch einer großen Auswahl bestimmt das eine oder andere Buch dabei ist .
Quelle: NeckarQuelle